Bastelei: Unterbodenhalterung für Toilettenkassette C200

2013-03-09_07-30-56_Womo_20130309_073057-1600Ganz bewusst haben wir ein kleines Wohnmobil gekauft. Mein Ziel war unter 6 Meter, aber da gibt es kaum noch etwas. Am Ende waren es genau sechs Meter und damit passen wir fasst noch auf normale Parkplätze, beziehungsweise stehen nur wenig über. In kleinen Ortschaften und Dörfern passen wir um jede Kurve und auch in einer Sackgasse habe ich keine Bedenken, wieder heraus  zu kommen.

Das hat natürlich einen Preis: Der Raum wird mit vier Personen manchmal knapp. Weswegen wir schon genau schauen, was wir mitnehmen und wie wir es verstauen.  Wenn es dann noch sperrig ist und selten gebraucht wird, sucht man nach alternativen Staumöglichkeiten.

Fiamma bietet deswegen einen Staukasten an, der unter dem Wohnmobil installiert wird und die Ersatz-Toilettenkassette der Thetford C200 aufnehmen kann. Das spart Stauraum im Inneren und wenn die Toilettenkassette auch voll ist, gibt es keine unliebsamen Gerüche im Wohnmobil.

Nur der Preis ist so unverschämt hoch für einen einfachen Staukasten, dass ich mir schon vor Monaten überlegte, ob es nicht eine Alternative geben könnte.

2013-03-09_07-30-56_Womo_20130309_073057-1600
Die Utensilien für das Selbstbauprojekt

Zuallererst schaute ich mir genau unseren Unterboden an und testete mit der Ersatzkassette die möglichen Stellen, an die ich einen Staukasten anbauen könnte. Dabei erinnerte ich mich, dass wir schon mehrfach mit der (überstehenden) Anhängerkupplung bei Fähren oder hohen Absätzen aufgesetzt haben. Ans äußerste Ende des Wohnmobils sollte der Kasten also nicht. Dein ein Aufsetzen würde der Kunststoffkasten nicht überleben.

2013-03-09_07-33-08_Womo_20130309_073308-1600

Relativ nah hinter der Hinterachse, am Ende des Original-Fordchassis , befindet sich auf der Fahrerseite eine freie Fläche von 60×60 cm. An der vorderen Seite eine Querverstrebung, dahinter eine Halterung an der ein paar Kabel befestigt sind. Freundlicherweise ist dort eine große Öffnung und an der Querstrebe ein Gewindeloch.

2013-03-09_07-34-09_Womo_20130309_073409-1600
Hintere Halterung – durch das Loch werden die Gurte gezogen
2013-03-09_07-33-42_Womo_20130309_073342-1600
Vordere Querstrebe mit Gewindeloch

Die ersten Ideen kreisten um Scharniere, um Steckhalterungen, um fette Schrauben durch den Unterboden. Doch es schreckte mich, den bislang dichten Boden durch weitere Löcher vielleicht zu schwächen und irgendwann einmal dadurch einen Wasserschaden zu bekommen.

Und so nebenbei stellte ich fest, dass ich der Fiamma Kasten zwar gepasst hätte, aber man den Kasten nicht hätte öffnen können. Auf einer Seite herabgelassen, hatte man die Toilettenkassette nicht einschieben können.

Der nächste Weg führte mich zum nächsten Baumarkt. Die nette Frau am Eingang schaute mich zwar etwas irritiert an, als ich mit der Klo-Kassette in den Markt einlief, da sie aber ungebraucht war, konnte ich alle vorhandenen Kästen ausprobieren. Eine exakt passende fand ich nicht, aber eine, die ein Stück breiter war und in die, neben der Ersatzkassette nun auch ein paar Kleinteile verschwinden werden.

Dazu kamen noch zwei Spanngurte mit Ratschen je 2,5 Meter dazu und ein Metallring mit 10er Schraube.

Die Lösung meines Problems sieht also sehr pragmatisch aus und kostete gerade einmal 20 Euro

Die Kassette kommt nun in eine Mülltüte, um so vor Dreck geschützt zu sein. Der eine Spanngurt wird um die Querstrebe gelegt (dort ist zum Wohnmobilboden Platz) und an der anderen Seite durch das Loch der hinteren Halterung.

In das Gewindeloch der Querstrebe schraubte ich den Metallring und hatte nun für den zweiten Spanngurt eine Aufnahme.

2013-03-09_07-37-10_Womo_20130309_073711-1600

Beide Spanngurte werden nun entspannt und auf den Boden gelegt.
Den Kunststoffkasten nun auf die Spanngurte gestellt und mittels der Ratschen unter den Boden hochziehen. So fest, dass der Kasten fest unter den Boden gepresst wird.

2013-03-09_07-45-03_Womo_20130309_074503-1600

Nun noch die Enden der Spanngurte mit einem Knoten sichern. Zuletzt die Spanngurte kürzen und die Enden abflammen, damit das Material nicht ausfranst.

2013-03-09_07-49-47_Womo_20130309_074948-1600

Und fertig ist die Selbstbauhalterung. Der Kasten trägt nicht mehr auf als die Halterung der Anhängerkupplung.

Sollte der Kasten einmal Schaden nehmen, z.B. durch aufgeschleuderte Steine, kann man ihn in fast jedem Markt für kleines Geld ersetzen. Die Spanngurte sollten regelmäßig überprüft und nach einigen Jahren ausgetauscht werden.

Kunststoffkasten 9 Euro
Spanngurte 3 Euro
Schraube 2 Euro
Plastiksack 1 Euro

2013-03-09_07-45-03_Womo_20130309_074503-1600

Und als Nachschlag noch zwei Bilder:

2013-03-16_14-52-34_Bad Soden-Salmünster__MG_0337-1600

2013-03-16_14-52-56_Bad Soden-Salmünster__MG_0339-1600

Share:

Facebook
Twitter
Pinterest
LinkedIn

2 Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

LogoWomo-rund-MITTE300
29918
Abonnenten

Immer informiert sein!

Jetzt Womo.blog abonnieren:

Dabei sein: